Donnerstag, 8. Dezember 2011

"Erebos" von Ursula Poznanski


Klappentext:
"In einer Londoner Schule wird ein Computerspiel herumgereicht – Erebos. Wer es startet, kommt nicht mehr davon los. Dabei sind die Regeln äußerst streng: Jeder hat nur eine Chance. Er darf mit niemandem darüber reden und muss immer allein spielen. Und wer gegen die Regeln verstößt oder seine Aufgaben nicht erfüllt, fliegt raus und kann Erebos auch nicht mehr starten.

Erebos lässt Fiktion und Wirklichkeit auf irritierende Weise verschwimmen: Die Aufgaben, die das Spiel stellt, müssen in der realen Welt ausgeführt werden.

Auch Nick ist süchtig nach Erebos – bis es ihm befiehlt, einen Menschen umzubringen …"


Inhalt:
Der 16 jährige Nick Dunmore ist ziemlich verwirrt, als sein Freund Colin sich plötzlich verändert und lieber mit Alex und Can, den beiden uncoolen Jungs aus ihrer Klasse, redet, obwohl er sich sonst immer nur über sie lustig gemacht hat und ihnen den Spitznamen "Häkelschwestern" gegeben hat. Ihm fällt auf, dass auch immer mehr seiner Mitschüler im Unterricht fehlen, darunter auch Colin, und geheimnisvolle Päckchen herumgereicht werden. Nick möchte unbedingt herausfinden, was da vor sich geht, und als er endlich auch eines dieser Päckchen erhält, ist er natürlich sofort Feuer und Flamme, auch wenn einige Regeln damit verbunden sind. So darf er zum Beispiel keinem von diesem Päckchen erzählen und es erst öffnen, wenn er allein ist.

Das Päckchen entpuppt sich als DVD mit einem Spiel drauf Namens "Erebos". Gespannt installiert Nick es und begibt sich nach mehreren Warnungen Seitens des Spiels, dass es unter Anderem nur eine Chance für Nick gibt, es zu spielen, in die Welt von Erebos. Das Spiel ist mit seiner Interaktivität einfach nur faszinierend und zieht Nick sofort in seinen Bann. Er erkundet die Welt, kämpft, unterhält sich mit anderen Spielern und merkt dabei gar nicht, wie die Zeit vergeht. Als Nick nach einem Kampf so schwer verwundet ist, dass er fast stirbt, erscheint eine geheimnisvolle Spielfigur, der Bote, welcher ihm einen merkwürdigen Auftrag erteilt. Nick soll in der realen Welt eine Kiste an einem bestimmten Ort abholen und zu einem anderen Ort bringen, erst danach darf er weiter spielen. Nick wundert sich zwar, aber füllt diesen Auftrag schließlich aus und ist begeistert über die Belohnungen, die er bekommt. Nick wird immer süchtiger nach dem Spiel, auch wenn die Aufträge, die er für die reale Welt erhält, immer merkwürdiger werden. Gerade dieser Mix aus Spielwelt und Realität machen die Faszination aus.

Nick verändert sich immer mehr durch seine Sucht nach Erebos, was auch sein bester Freund Jamie bemerkt. Dieser wurde noch nicht in die Welt von Erebos eingeführt und ist ziemlich misstrauisch dem Spiel gegenüber. Er tut sich mit einigen Mitschülern und Lehrern zusammen, um das Geheimnis um das Spiel aufzuklären und den Spielern zu helfen. Bis Nick den Auftrag erhält, seinen Lehrer mit einer Überdosis Tabletten zu vergiften. Er bekommt Skrupel, doch sind diese stark genug, um Erebos aufzugeben?

Meine Meinung:
Bei "Erebos" von Ursula Poznanski handelt es sich um einen Thriller für Jugendliche, der zwar spannend geschrieben ist, mir aber zum Glück keine schlaflosen Nächte oder Albträume bereitet hat. Für Leute, die auf gruselige Thriller stehen, mag dies vielleicht schade sein, aber ich fand es sehr positiv, da dies genau wegen sowas eigentlich nicht so mein Genre ist.

Das Buch ist leicht verständlich geschrieben, so dass es sich gut lesen lässt. Es ist teilweise aus Sicht von der realen Hauptperson Nick geschrieben, und teilweise aus der Sicht von seinem Spielcharakter Sarius. Dieser Perspektivenwechsel hat mir sehr gut gefallen, da die Welt des Spiels schön beschrieben war und man sich mitten drin gefühlt hat. Dies hat auch sehr gut gepasst zu der Interaktivität des Spiels.

Im Laufe der Geschichte merkt man gut, wie Nick sich verändert, und wie er immer süchtiger nach dem Spiel wird. Er ist kurz angebunden zu seinen Eltern und Jamie, vernachlässigt seine Schulaufgaben, obwohl er anfangs noch ziemlich fleißig war, und beeilt sich immer wieder nach Hause zu kommen, um soviel Zeit wie möglich im Spiel zu verbringen. Dadurch kann man auch gut nachvollziehen, dass Nicks bester Freund Jamie sich Sorgen um ihn macht. Als Jamie versucht Nick von dem Spiel wegzubringen, wird dieser ziemlich aggressiv, wo man als Leser auch gut mitfühlen kann, da einen die Spielwelt auch in den Bann gezogen hat und man lieber wieder dorthin zurück möchte.

Während des Buches kann man als Leser gut miträtseln, woher dieses Spiel kommt und was es möchte, und ist sehr gespannt auf die Auflösung. Diese war für mich ziemlich überraschend, da ich damit gar nicht gerechnet hatte. Die Erklärungen haben mir gut gefallen, doch die ganzen Ereignisse am Ende fand ich teilweise doch ein bisschen unlogisch. Ich möchte hier jedoch nicht näher darauf eingehen, damit ich euch nicht die Spannung verderbe.

Fazit:
Normalerweise lese ich keine Thriller, doch bei diesem Buch hat mich die liebe Kuno von Bookaholic überredet, wofür ich ihr im Nachhinein auch sehr dankbar bin. Das Buch war spannend und hat mir gut gefallen, auch wenn die Auflösung teilweise ein bisschen unlogisch war. Doch da es ein Jugendbuch ist, kann man hier ruhig ein Auge zu drücken. Daher vergebe ich für "Erebos" von Ursula Poznanski 4 von 5 Muscheln.


1 Kommentar:

  1. Hi,
    das Buch liegt auf meiner Leseliste für diesen Monat. Nach deiner Rezi bin ich jetzt doch schon ziemlich gespannt drauf.
    LG Isabel

    AntwortenLöschen