Dienstag, 31. März 2015

"Der Untergang Barcelonas" von Albert Sánchez Piñol

Gastrezension von Biest

Buchinfos:
Titel: Der Untergang Barcelonas
Autor: Albert Sánchez Piñol
Originaltitel: VICTUS, Barcelona 1714
Erscheinungsdatum: März 2015
ISBN: 9783100616074
Seitenzahl: 720
Verlag: S. Fischer

Klappentext:
"Barcelona um 1700: Zuvi ist vierzehn, etwas großmäulig, ein Taugenichts mit rabenschwarzem Haar. Als ihn der Graf Vauban auf sein Schloss einlädt, ändert sich Zuvis Leben schlagartig. Vauban, der berühmteste Baumeister seiner Zeit, lehrt ihn, die sichersten und schönsten Festungsmauern zu bauen, und seine Tochter Jeanne führt ihn in die Liebeskunst ein. Aber dann tobt der Spanische Erbfolgekrieg und Zuvis Heimatstadt Barcelona droht, eingenommen zu werden. Zuvi, inzwischen vom Leben gereift, unternimmt alles, um seine geliebte Stadt zu retten."


Meine Meinung:
Habe mir das Buch „Der Untergang Barcelonas“ von Albert Sanchez Pinol gekauft, weil ich mir sehr viel von einem Historischen Roman mit einer gehörigen Portion Humor versprochen habe.
Leider konnte er meinen Erwartungen nur teilweise gerecht werden.

Zuvi diktiert dieses Buch seiner Pflegerin Waltraud, die es für ihn niederschreibt. Sie hat oft unter Zuvis Worten zu leiden.

So schön der Anfang des Buches auch war, so enttäuschend habe ich den Mittelteil empfunden.
Die Personen waren mir zu oberflächlich, hatten keine Tiefe und im Mittelpunkt stand das grauenhafte und barbarische Gemetzel. Es fiel mir sehr schwer, die Flut an Personen zu sortieren. Dazu dann noch vermehrt spanische und französische Namen, die in meinen Ohren fast alle den gleichen Klang hatten. Diese Passagen haben sich unheimlich in die Länge gezogen und waren ziemlich zäh und trocken. Ich war leider mehr als einmal versucht, das Buch beiseite zu legen.

Die Entwicklung, die Zuvi im Buch durchläuft, hat mir sehr gut gefallen. Man sieht wie er mit den Jahren an Reife gewinnt. Immer auf der Suche nach dem Wort, welches seinen fünften Punkt rechtfertigt.

Die Illustrationen im Buch haben mir sehr geholfen und machen es einem leichter, den Beschreibungen Zuvis zu folgen. Die Umgebung war schön geschildert und bildlich dargestellt.
Der Schreibstil war flüssig und ich hatte bis auf die hin und wieder eingestreuten französischen Sätze auch keinerlei Probleme damit.
Das Cover gefällt mir persönlich sehr gut. Im Mittelpunkt die brennende Burg, lässt schnell erahnen das es sich um einen historischen Roman handelt, wo es nicht gerade zimperlich zur Sache geht. Die leichten Schatten von Schiffen die auf dem Meer segeln, finde ich, lockern das doch eher dominante Braun etwas auf. Der Name des Autors und der Titel sind eher schlicht gehalten, stechen einem aber doch sofort ins Auge.

Fazit:
Für Geschichtsfans sicherlich ein absolutes Muss. Für alle Anderen, leider nur eine bedingte Leseempfehlung. Ich habe es teilweise als sehr trocken und zäh empfunden und fühlte mich von der Flut an oberflächlichen Charakteren doch eher etwas erschlagen. 



Diese Rezension findet ihr auf Lovelybooks

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen